Mein Mann und ich sind keine Schönwettercamper. Ein bisschen Regen hier und da macht uns nichts aus. Aber: Wenn es uns nach vier Tagen Dauerregen, Gewitter, undichtem Dach und tief hängenden Nebelschwaden immer noch gefällt, dann muss es am Campingplatz liegen.
Der Platz am Zellersee bietet so einiges, das das Campingherz höher schlagen lässt: Ein Spitzenpanorama, schöne Natur und klasse Wanderwege direkt am Platz. Sogar eine Stupa gibt es. Außerdem: Ein hilfsbereites, sehr nettes Betreiberpaar, das uns bei unserem Aufenthalt bei allen Fragen und Schwierigkeiten freundlich unterstützt hat. Leckere Frühstücksbrötchen stärken für den Tag und makellose Sanitäranlagen mit Regenschauerduschköpfen entlohnen nach einer Wanderung mit und ohne Regen. Ein See mit eigenem Badesteg steht für die Campinggäste bereit (in unserem Fall mehr für die Optik). Ein renommierter Landgasthof (Gasthof Zellerwand) mit uriger Stube und hervorragender, bayerischer Küche sowie die nahegelegene Bushaltestelle können vom Platz zu Fuß angesteuert werden. Der Chiemsee ist in einem Tagesausflug locker zu erreichen. Nach Österreich sind wir in 1,5 h über die Entenlochklamm gewandert und haben jenseits der Grenze leckere Gröstl verspeist.
Viele nutzen den Platz auf dem Weg nach Süden für eine Nacht als Zwischenstation. Viel zu schade, finden wir. Man kann hier locker einige Tage verbringen und die schöne Gegend erkunden. Bei schönem Wetter und in der Ferienzeit unbedingt reservieren; es ist ein kleiner Platz.
Anfahrt: Anfahrt über die A8, Abfahrt Bernau dann die B305 nehmen. Oder Abfahrt Übersee, dann weiter über Staudach-Egerndach und Marquardtstein
Highlights: Die tolle Aussicht und die herrlich herrliche Natur, Wandermöglichkeiten, moderne und saubere Sanitäranlagen, die schöne Atmosphäre
Geht so: Die große Straße ist nicht weit weg, insbesondere bei Regen rauschen die Autos deutlich hörbar vorbei. Aus Sicherheitsgründen ist kein Feuer erlaubt, auch kein Holzkohlegrill.
Mein Tipp: Die vielen Wandermöglichkeiten in der Gegend nutzen. Die Wanderung entlang des Schmugglerwegs über die Entenlochklamm hin zum Klobenstein (3 h, ca. 8 km, ca. 425 m Höhenunterschied) kann auch mit Kindern gut bewältigt werden. Unbedingt am Klobenstein in die urige Gastwirtschaft einkehren.